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Aaron Gruen, Marathonrekordler und Cellist, startet beim Vienna City Marathon 2026

“Ich freue mich riesig. Die Atmosphäre in Wien ist legendär”

Aaron Gruen, Österreichs Marathonrekordhalter und ausgezeichneter Cellist, wird beim Vienna City Marathon 2026 erstmals einen Marathon auf heimischem Boden laufen. Dabei möchte er auch am Konzert zum Marathon mitwirken, bei dem Wiener Symphoniker gemeinsam mit Läufer*innen ein Orchester bilden.

Der 26-Jährige Gruen hat heuer im März in der Nähe von New York mit 2:09:53 Stunden als erster Österreicher die Marke von 2:10 Stunden im Marathonlauf unterboten: „Ich freue mich riesig auf meinen Start beim Vienna City Marathon. Vielleicht ist sogar ein neuer österreichischer Rekord möglich. Die Chance, mit den Wiener Symphonikern auf einer Bühne im Musikverein zu sein, macht den VCM 2026 einzigartig. Ich freue mich dabei zu sein und hoffe, zumindest ein paar Stücke mitspielen zu können.“

Gruen, dessen Familie 1939 vor dem Nazi-Regime aus Wien in die USA fliehen musste, ist seit 2024 österreichischer Staatsbürger.  

Laufen & Musik: Ausdauer, Disziplin, Kreativiät

In einer Videobotschaft, die er aus den USA übermittelt hat, wo er ein Medizinstudium in Harvard beginnen wird, sagt er: „Laufen und Musik sind zwei Dinge, die mein Leben prägen. Ich spiele Cello, seit ich vier Jahre bin. Musik war immer mehr als ein Hobby. Es war ein Ausdruck, ein Ausgleich, eine andere Welt für mich. Später kam das Laufen dazu, fast wie ein Gegengewicht. Es wurde bald intensiver, eine zweite Leidenschaft. Ich habe gemerkt, Laufen und Musik haben viel gemeinsam. Beide fordern Ausdauer, Disziplin, aber auch Kreativität, ob es eine schwierige Passage beim Cello ist, oder ein schwieriges Workout im Laufen. Deshalb freue ich mich riesig, beim Vienna City Marathon 2026 zu starten. Ich freue mich auf das Publikum, ich freue mich auf die Strecke und auf die Menschen in Wien, die mich anfeuern werden." 

Zukunft kann viel passieren

Die Verknüpfung von Marathon und Musik im Geburtsort seines Großvaters gibt seinem Start beim VCM eine Bedeutung über den Sport hinaus.

"Es ist eine große Ehre für mich, für Österreich zu laufen. Ich will das, was meine Großeltern früher in Wien erlebt haben, weiterleben: eine Zeit der Dankbarkeit, eine Zeit voller toller Momente, Musik, Kultur, Jugendzeit. Ich will zeigen, es kann viel in der Zukunft passieren. Ich bin stolz, Österreicher zu sein. Nicht trotz der Vergangenheit, sondern in Würdigung, was meine Familie mal war und was in der Zukunft wieder sein kann. Ich freue mich unglaublich auf den Lauf, auf die Menschen, auf die Stadt – alles, was diesen Marathon am 19. April 2026 so besonders machen wird.“

“Laufstart” in der Pandemie 

Aaron Gruen ist in München geboren und danach mit seiner Familie in die USA gegangen. Während der Pandemie war er zum Musikstudium in Prag. In dieser Zeit hat er parallel zur Musik mit regelmäßigem und intensiverem Laufen begonnen. “Es gab sonst nichts zu dieser Zeit. Jeden Tag in der Früh habe ich einen Lauf gemacht”,  schildert er. Im College zählte er im Sport nie zu den herausrangenden Athleten. Bald merkte er aber die positiven Wirkungen des Lauftrainings auf seine körperliche Leistungsfähigkeit. 

2023 lief er beim Boston Marathon 2:21:43 und steigerte sich beim McKirdy Micro Marathon in New York auf 2:15:56. 

In Hamburg 2024 erzielte er seine persönliche Halbmarathonbestzeit von 64:35 Minuten auf einem regulären Kurs. Beim Chicago Marathon 2024 machte er, bereits für Österreich startberechtigt, in 2:14:21 einen weiteren Schritt nach vorne, ehe er am 30. März 2025 wiederum beim McKirdy Micro Marathon in 2:09:53 den österreichischen Rekord und die 2:10-Marke durchbrochen hat. Zuvor war er nur Insidern der österreichischen Laufszene ein Begriff. Mit dem Rekordlauf ist er jedoch einer breiteren Öffentlichkeit ein Begriff geworden.

Rekordlauf - und weiter!

Die Vorbereitung auf seinen Marathonrekord war über mehrere Monate ohne Unterbrechungen hervorragend gelaufen. Eine Leistungsfähigkeit im Bereich 2:10 Stunden hatte sich abgezeichnet. Als Läufer mit vergleichsweise wenig Trainingsjahren sollte dies noch nicht das Limit für ihn sein.

Als nächsten großen Start hat Aaron Gruen den Weltmeisterschafts-Marathon in Tokio im August im Blick. Dafür wurde er vom ÖLV bereits nominiert. Mit schnellen Zeiten ist dort aufgrund der zu erwartenden Hitzebedingungen nicht zu rechnen. Danach geht sein sportlicher Fokus auf den Vienna City Marathon am 19. April 2026.