Sabastian Sawe siegt in 2:02:16. Über 55.000 Anmeldungen. Mario Bauernfeind bester Österreicher
„Kaiserwetter“ für die Fans, schwierige Umstände für die Läufer*innen: Trotz fordernder Temperaturen feierte der BMW Berlin Marathon ein sportliches Feuerwerk mit unglaublichen Leistungen und einmal mehr großartiger Atmosphäre.
Sabastian Sawe siegte mit einer Jahresweltbestzeit von 2:02:16 Stunden. Der Kenianer erzielte die neuntschnellste je gelaufene Zeit. Man kann seine Leistung auch als „Warmwetter-Weltrekord“ bezeichnen - niemand ist bei derartigen Temperaturen so schnell gelaufen wie Sabastian Sawe. Schon am Start hatte es Temperaturen von 20°C, die rasch bis 25-25 Grad anstiegen und in der Sonne noch wärmer erschienen.
Entsprechend groß war sein Vorsprung von fast vier Minuten: Überraschend wurde der Japaner Akira Akasaki Zweiter in 2:06:15 vor Chimdessa Debele (Äthiopien), der nach 2:06:57 im Ziel am Brandenburger Tor war. Schnellster deutscher Läufer war Hendrik Pfeiffer (Düsseldorf Athletics), der als Achter in 2:09:14 die beste Platzierung eines deutschen Läufers im Männerrennen seit 1990 erreichte. Seine Leistung ist angesichts der Bedingungen sehr hoch einzuschätzen, ebenso Rang elf von Johannes Motschmann in 2:10:40.
Mario Bauernfeind bester Österreicher
Mario Bauernfeind kämpfte sich in 2:20:01 Stunden als bester Österreicher ins Ziel. Nach 1:06:49 Stunden bei der Halbmarathondistanz musste er ab Kilometer 30 den schwierigen Bedingungen Tribut zollen. Insgesamt erreichte er in dem hochklassigen und dicht besetzten Feld Rang 34.
Michael Bidmon in 2:26:36 (brutto 2:26:56) und Martin Mistelbauer in 2:27:29 (brutto 2:27:36 – 7. Platz M40) kamen mit starken Leistungen als die nächstbesten Österreicher in die Top-100.
Als „Erlebnisläufer“ war Andreas Vojta im Rennen und finishte in 2:46:36 (brutto 2:48:05). Er will später im Jahr noch einen Marathon als echten Wettkampf laufen.
Als schnellste Läuferin aus Österreich jubelte Katharina Ilgner nach 3:02:29 Stunden (brutto 3:06:15) im Ziel.
Viele Läufer*innen gaben an diesem Tag das Rennen auf, darunter leider auch der Salzburger Peter Herzog. Er startete das Rennen mit Kilometerzeiten um 3:06-3:07 in Richtung einer Endzeit von 2:10-2:11 Stunden. Nach zehn Kilometern nahm er bereits etwas Tempo raus. Die Halbmarathonmarke passierte er in 1:06:52. Zu dieser Zeit war schon klar, dass er an diesem Tag seine gute Vorbereitung nicht in eine ebensolche Zeit umsetzen können würde.
Spannung und Topleistungen im Frauenrennen
Bei den Frauen setzte sich in einem knappen Zieleinlauf Rosemary Wanjiru (Kenia) in 2:21:05 mit nur drei Sekunden Vorsprung vor Dera Dida durch. Dritte wurde Azmera Gebru (beide Äthiopien) mit 2:21:29.
Hervorragende Platzierungen und persönliche Bestzeiten erreichten die deutschen Läuferinnen Fabienne Königstein (MTG Mannheim) und Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg). Königstein, die heuer Vierte beim VCM war, holte Rang sechs in 2:22:17 und wurde damit zur drittschnellsten deutschen Läuferin aller Zeiten. Mayer folgte als Achte mit 2:23:16. Beides sind unglaubliche Leistungen angesichts der Bedingungen. Auch im internationalen Vergleich schlugen sich die beiden sehr stark. Japans Rekordhalterin Honame Maeda folgte dahinter mit deutlichem Abstand in 2:24:36 auf Rang neun. Aleksandra Lisowska aus Polen, die Europameisterin von 2022, kam in starken 2:24:59 auf den elften Platz und verbesserte dabei sogar ihren eigenen nationalen Rekord von 2:25:52.
Die Veranstalter registrierten über 55.000 Anmeldungen aus 160 Nationen.
Update folgt.
Zusätzliche Angabe der Bruttozeiten, weil nur diese in den offiziellen Bestenlisten des ÖLV berücksichtigt werden. Bei den Eliteläufer*innen werden ausschließlich Bruttozeiten registriert.
VCM News / AM / JW